Die Farben des Lichts - Bilder aus Italien

zurück Die Farben des Lichts - Bilder aus Italien 02. September bis 08. Oktober 2011 Pierluigi Isola
Die Farben des Lichts - Bilder aus Italien

Pierluigi Isola ist in Rom geboren, wo er bis heute lebt und arbeitet und größte Anerkennung erfährt. Die Stadt Rom und auch der Vatikan ehren ihn mit Ausstellungen und Auftragsarbeiten.

Obwohl Pierluigi Isola seine Heimatstadt Rom und die umgebende Landschaft seit vielen Jahrzehnten kennt, studiert und malt, blickt er immer wieder aufs Neue auf die Dinge der Stadt. Mit der gleichen Sorgfalt und Emphase, mit der er das differenzierte Spiel von Licht und Schatten auf den antiken Mauern des römischen Pantheons künstlerisch zelebriert, lässt er es auf dem Betonmantel eines stillgelegten Wasserturms tanzen. Ob Industriebrache an der Peripherie Roms oder antikes Bauwerk von Weltruhm, Isola behandelt beide Motive mit demselben Respekt und lässt sie zur Bühne für sein virtuoses Spiel mit den Farben des Lichts werden.

Licht entfaltet sein differenziertes Spiel auf der glatten Wasseroberfläche eines Kanals, taucht ein reifendes Kornfeld in das gleißende Flirren brütender Mittagshitze, lässt die marmorne Fassade der Peterskirche in abendlichen Goldtönen schimmern.

Immer ist es das südliche Licht, das in seiner leuchtenden Farbigkeit die Landschaftsdarstellungen und die Stadtansichten des römischen Malers Pierluigi Isola charakterisiert und auszeichnet. „Die Farbe des Lichts ist der erste Eindruck, den die Bilder von Pierluigi Isola auf unmittelbare und sinnliche Weise vermitteln.“ Die Landschaften Pierluigi Isolas sind von „vollendet sonniger Wirkung“. So beschreibt der italienische Kunstkritiker Alberto Abruzzese die Malerei des Römers.

Pierluigi Isola, erhielt bereits als Kind in Rom im Atelier des Vaters, dem renommierten Künstler Giancarlo Isola, seinen ersten Malunterricht. Fasziniert von der bildenden Kunst absolvierte Pierluigi Isola die Accademia di Belle Arti in Rom, befasste sich unermüdlich mit antiker Traktatliteratur zu Themen der bildenden Kunst und setzte sich intensiv mit den Darstellungen und Techniken der alten Meister auseinander. Auf dieser profunden praktischen und theoretischen Basis entwickelte Isola sehr bald seinen persönlichen künstlerischen Standpunkt und seine eigene methodische Herangehensweise.

Sein Schaffensprozess ist geprägt von einer kontinuierlichen Meditation, einer Versunkenheit in die Betrachtung der Welt. In dieser Betrachtung wechselt er gerne die Perspektive zwischen der sinnlich wahrnehmbaren Realität der Außenwelt und der ureigenen Vorstellungswelt. So geht es in seinen Arbeiten immer auch um das Thema des Sehens, um den Blick, der die Welt einfängt und sie voller Verwunderung und Ehrfurcht widerspiegelt.

Sowohl der Aspekt des Schauens, als auch die Auffassung von einer Wechselseitigkeit erinnert an eine der theoretischen Grundlagen der romantischen Malerei. Vom Künstler der Romantik wurde ein Schauen in zweifacher Hinsicht gefordert. Sowohl die darzustellende Umgebung war zu studieren, als auch der eigene innere Seelenzustand, denn Kunst sollte aus dem wechselseitigen Spiegeln und Projizieren zwischen Seele und Natur erwachsen. (Christian Scholl beschreibt sehr eindrücklich die Grundlagen und mehr der romantischen Malerei in seinem Werk: „Romantische Malerei als neue Sinnbildkunst“, Berlin, München 2007). Ein solch romantisch inspiriertes, reflektiertes Sehen ist die fundamentale - intellektuell wie sinnlich geprägte - Inspirationsquelle für Pierluigi Isola.

Den Motivschatz für seine Landschaften und Stadtansichten findet der Maler nahezu ausschließlich in seiner Heimatstadt Rom und ihrer so reizvollen Umgebung. Rom, diese „Stadt der Welt“ - wie Conrad Ferdinand Meyer 1864 sehnsuchtsvoll schrieb - mit ihren historischen Gebäuden und ihrem einzigartigen Profil, gelegen in der Ebene zwischen den sagenumwobenen Hügeln, markiert vom geschwungenen Lauf des Tiber und seinen unzähligen Brücken, die einen Bogen spannen von der Antike bis hin zur aktuellen Gegenwart, kennt und zeigt Pierluigi Isola sowohl im Detail als auch im Panorama.