Walter Herzog

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Laura

, 2008
Bleistift auf Bütten
18 x 24 cm Anfrage öffnen

Vom Thema der unergründlichen Stille und Einsamkeit in seinen Landschaftsdarstellungen zieht es Walter Herzog seit einigen Jahren immer wieder hin zur Darstellung lebendiger und tiefgründiger Seelenlandschaften. In seinen Porträts führt der Künstler uns eine neue Facette seines Könnens vor Augen. Mit einer ungetrübten Zärtlichkeit fängt der Künstler ebenso virtuos den selbstvergessen aufmerksamen Gesichtsausdruck eines Kindes wie den forschenden Blick eines Löwen in Habachtstellung ein.

Die Entstehungskonstellationen der Porträts ähneln sich. Immer stammen die Kinder oder Jugendlichen, Frauen oder Männer, die Walter Herzog als Modell dienen, aus dem näheren persönlichen Umfeld des Künstlers. Viele der Darstellungen lassen deutlich eine Vertrautheit und Nähe zu dem Modell spüren, was einen Großteil des Zaubers ausmacht, der von den Zeichnungen ausgeht.

Walter Herzog konzentriert sich ausschließlich auf die reine Porträtdarstellung. Auf die zeichnerische Schilderung des Umfeldes der Dargestellten verzichtet der Künstler weitgehend. So bleibt alle künstlerische Ausdrucksmöglichkeit auf Kopf und Gesicht der dargestellten Person fokussiert – die interessanteste und aussagekräftigste Fläche der menschlichen Erscheinung.

Innerhalb der Gruppe der Porträtzeichnungen nehmen das Kinderporträt und damit die Leichtigkeit der Kinderexistenz, weit vor dem Eintritt in das verantwortungsvolle Erwachsenenleben, einen bedeutsamen Raum ein.

Bei einem der ersten Portraits, „Laura“, das Herzog auf zartem Bütten, dessen Farbe dem menschlichen Inkarnat ähnelt, ausgeführt hat, dominiert der lebhafte Ausdruck des perfekt gerundeten Kindergesichtes beinahe die gesamte Bildfläche. Das Gesicht des Mädchens ist nah an die Papierränder gefügt. Das Modell rückt somit besonders nah an das Auge des Betrachters.

Ins Dreiviertelprofil nach rechts gesetzt widmet sich der lebendige kindliche Blick aufmerksam etwas Überraschendem und Interessantem, das dem Betrachter verborgen bleibt. Der selbstvergessen geöffnete Kindermund betont dieses Staunen. Die Lebhaftigkeit des Ausdrucks betont der Künstler mit weißgehöhten Glanzlichtern und zartem Blauanteil in den Augen. Die rahmende Ponyfrisur lässt das Antlitz des Kindes klar und anmutig hervortreten und hält den Blick des Betrachters im Rund des Gesichtes fest.

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