Walter Herzog

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Löwe

, 2008
Feder laviert auf Bütten
57 x 63,5 cm Anfrage öffnen

Tierdarstellungen gehören zu den jüngsten Motiven im Oeuvre von Walter Herzog. Der Künstler durchstreift die Zoos und Tiergärten seiner Heimat und die genaue Beobachtung ermöglicht ihm die Wiedergabe feinster stofflicher Details.

Dem Tierzeichner Walter Herzog genügt das Sein des wilden Tieres. Weniger die tierische Gebärde als das Porträt des Tieres interessieren, so widmet er sich dem Tierporträt, lässt auch hier, wie beim Menschenbild die typischen Handlungen des Lebewesens außen vor und wendet sich vor allem dem fremden Antlitz zu und gestaltet daraus etwas scheinbar ganz Vertrautes. Wie gut ihm diese Wendung ins Vertraute gelingt zeigen vornehmlich die zahlreichen Darstellungen wilder Tiere. Bevorzugte Motive sind die wilden unnahbaren Raubkatzen.

Ein liegender Löwe aus der Reihe der Raubkatzendarstellungen zeigt besonders deutlich jenen Porträtcharakter. Der kraftvoll geschmeidige Körper des wilden Tieres liegt behaglich gebettet auf unbestimmtem Boden. Alle Betonung liegt auf dem majestätischen Haupt des Königs der Tiere. In reiner Frontalansicht erfasst, gelingt es Herzog hier die Macht dieses wilden Tieres zu vermitteln. Der fixierende Blick des prächtigen Tieres suggeriert, dass Künstler und Betrachter nicht nur Beobachter sind, sondern ebenso beobachtet werden.
Ungleich zahmer und damit vertrauter wirkt jener Löwe in einer Porträtdarstellung, in der sein Körper lediglich durch eine weiche Linie angedeutet wird und der Kopf nach rechts in die Dreiviertelansicht gewendet ist. Hier werden Künstler oder Betrachter nicht wachsam mit dem Blick fixiert, hier schaut das Tier aufmerksam aber zahm nach etwas uns unbekanntem und geht scheinbar federnden Schrittes seiner Wege. So entsteht eine reizvolle Privatheit, wie wir sie aus den Mädchenporträts von Walter Herzog kennen, die uns einen unmittelbaren Zugang zu den Tierporträts ermöglicht.

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